Also langsam macht sich die Hochwasserpanik mal wieder breit. Sämtliche Brücken in Augsburg sind durch den Lech und die Wertach mal wieder vom Einsturz bedroht und das Sirenengeheul der Feuerwehr um kurz vor 6 Uhr morgens hat auch nicht gerade Gutes erahnen lassen… mit schlafen war dann sowieso nichts mehr…nur so stückchenweise.
Gegen 10.20 Uhr gab’s erste Meldungen, dass die neue Autobahnbrücke jeden Augenblick einstürzen kann (Tags zuvor war dort schon mal ein Kran umgestürzt war) und es dabei zu einem Rückstau des Lechs kommen kann und die angrenzenden Stadtteile davon betroffen sein könnten.
Um 10.58 Uhr wurde dann offiziell von Seiten der Stadt für das Stadtgebiet Augsburg der Katastrophenfall ausgerufen. Anlass hierfür war letztendlich der durch Unterspülung drohende Zusammenbruch der neuen Autobahnbrücke über den Lech an der A8. Die Hochwasserspitzen in Wertach und Lech werden in den Nachmittagsstunden erwartet.
11.10 Uhr: Die Dieselbrücke (gerade im Bau) und die dazugehörige Behelfsbrücke wurden gesperrt (ein Glück, dass ich diese Woche nicht arbeiten muss).
13.55 Uhr: Mittags, nach einigen (mehr oder weniger) schnell verschlungenen Broten ging es mal kurz hinter an die Wertach den neuesten Pegelstand abchecken. Hatten anscheinend aber auch viele andere aus dem Stadtgebiet vor – den Pilgermassen zu urteilen :P Sogar Marle (von ihren Campingplatz zwangsevakuiert und deswegen überhaupt hier) bin ich dabei über den Weg gelaufen (deren Bruder hatte fleißig mitgeholfen Sandsäcke für die „Deicherhöhung“ zu füllen)
Nach Berichten der Stadt zu urteilen, betrug der Wasserpegel in der Wertach zu dieser Zeit 418 cm, Tendenz steigend (Höchststand Pfingsthochwasser 1999: 512 cm). Es wird ein Höchststand am späten Nachmittag in Höhe von 450 cm erwartet. Die Deicherhöhung mittels Sandsäcken an der Wertach zwischen Lokalbahnbrücke und der B 17 war fertig gestellt. Fast alle Uferwege entlang der Wertach wurden gesperrt und im Bereich Göggingen sind von der Feuerwehr drei unterspülte Bäume entfernt worden. Südlich der Fuchssiedlung ist war Wertach über die Ufer getreten und in den Auwald geflossen.
„Der Pegelstand am Lech unterhalb der Wertach wurde zuletzt mit 529 cm (Mittelwert 117 cm) gemessen. Laut Prognose des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth dürfte beim Lech langsam der Scheitelpunkt erreicht sein.
Die Arbeiten an der neuen Autobahnbrücke laufen auf Hochtouren und betreffen insbesondere die Stabilisierung des abgerutschten Bauwerks. Auf diese Weise soll versucht werden, einen Rückstau im Falle des totalen Zusammenbruchs der Brücke zu vermeiden.“
17.10 Uhr: Nach neuesten Messungen hat der Lech nördlich des Zusammenflusses mit der Wertach nun mit 5,65m einen neuen Höchststand erreicht und damit die Meldestufe 2 (5,50-5,99m) überschritten. Der Pegelstand der Wertach beträgt derzeit 4,26m (Meldestufe 2), wobei hier keine steigende Tendenz zu verzeichnen ist.
Wie sich die Nacht entwickeln wird steht noch offen~
Gegen Abend hatte es dann mal aufgehört zu regnen und der Pegelstand lang zwsichen 4,27m und 4,42m. Heute morgen hat sich die Lage glücklicherweise beruhigt und der Pegel ist auf 3m zurückgegangen (Tendenz weiter fallend).